Grund: Heizungs- und Lüftungsanlage
Veröffentlicht von Storefitting.com am 21.10.2022 16:29 Teilen
Der expansive BEGROS Filialist Opti-Wohnwelt Föst GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Niederlauer hat den Mietvertrag für die „Welt des Wohnens“ in der Neu-Ulmer Borsigstraße zum 01.04.2023 gekündigt.
Während die Augsburger Allgemeine am 29.09.2022 noch mit Fragezeichen und im Konjunktiv berichtet - „Im Ex-Möbel-Mahler rumort es: Zieht Opti-Wohnwelt aus?“ - macht die Südwest Presse einen Tag später schon Nägel mit Köpfen:
Die „Welt des Wohnens“ ohne „Wohnwelt“: Mieter-Tafel in Neu-Ulm, Quelle HartDran
Opti Wohnwelt Mitinhaber Oliver Föst habe am 30.09.2022 mitgeteilt, dass sein Unternehmen zum 31. März 2023 dem Standort Neu-Ulm „den Rücken kehren“ werde. Diese Entscheidung sei unumkehrbar. „Wir sind in keinerlei Verhandlungen mit dem Vermieter.“ Denn mit eben diesem habe sich der Möbelhändler offenkundig überworfen.
Beim Vermieter handelt es sich um den Österreicher Klemens Hallmann, der mit seiner Hallmann Group „in den Bereichen Investment und Firmenbeteiligungen“ tätig ist. Hallmann hat das Einkaufszentrum im März 2021 übernommen und äußerte sich seinerzeit recht schwammig, was seine Pläne in Neu-Ulm betraf:
„Einerseits prüfen wir die Attraktivität des Standorts in Bezug auf Frequenz- oder Ruhelage und Infrastruktur“, zitierte ihn damals die Schwäbische Zeitung, „andererseits die vorhandene Substanz sowie eventuell nötigen Revitalisierungs- beziehungsweise Adaptierungsaufwand.“
Die „Welt des Wohnens“ ohne „Wohnwelt“: Mieter-Tafel in Neu-Ulm, Quelle HartDran
Basis einer klaren Investitionsstrategie sei nicht nur die nachhaltige Sicherung der Erträge, sondern vor allem eine stetige Wertsteigerung der Immobilie. Damit sieht es jetzt allerdings nicht ganz so positiv aus: „Ein Auszug wäre ein massives Problem für den Standort“, schreibt dazu die Augsburger Allgemeine, denn Opti-Wohnwelt belege nach Angaben aus dem Jahr 2019 „satte 46.000 Quadratmeter des insgesamt 110.000 Quadratmeter großen Komplexes“.
Und AA-Redakteur Oliver Helmstädter formuliert das so: „Nach Einschätzung von Experten aus dem regionalen Handel, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen, sei der Versuch, den Komplex zu verlassen, nicht überraschend. Die schiere Größe der Opti-Wohnwelt werde dem Unternehmen immer mehr zum
Verhängnis.“ - Jedem Besucher vor Ort werde schnell klar, dass der Komplex überdimensioniert sei: „In weiten Teilen der Verkaufsflächen auf fünf Stockwerken herrscht gähnende Leere.“
Gegenüber der Südwest Presse habe Opti Boss Oliver Föst als Hauptgrund für den Ausstieg eine nicht effiziente Heizungs- und Lüftungsanlage genannt, die angesichts der steigenden Energiekosten kaum mehr zu finanzieren sei. Zudem werfe er Eigentümer Klemens Hallmann aus Österreich vor, das Einkaufszentrum nicht, wie versprochen, renoviert zu haben. Leerstände, insbesondere im fünften, nicht von Opti gemieteten Stockwerk, würden außerdem „keine positive Einkaufsatmosphäre“ schaffen.
Die „Welt des Wohnens“ ohne „Wohnwelt“: Mieter-Tafel in Neu-Ulm, Quelle HartDran
Ob die übrigen Mieter in der Neu-Ulmer „Welt des Wohnens“ bleiben, wenn der „Magnet“ Opti weg ist, das muss sich weisen. Der Online Möbelhändler Home24, der dort ein Outlet betreibt, habe signalisiert, dass er bleiben werde. Was aus Who‘s Perfect, dem Fahrrad Filialisten BOC oder dem Modepark Röther und anderen wird, ist unklar. Direkt tangiert vom Opti Auszug seien sie nicht, da alle ihre Mietverträge direkt mit dem Eigentümer geschlossen hätten.
Unklar ist zudem, was nach dem Opti Ausstieg – im April 2023 - mit der freiwerdenden Fläche passiert. Bis dahin habe Föst in einer Mitteilung „absolute Kaufsicherheit und alle Garantien“ zugesichert – „und zwar für alles, was schon bestellt wurde und was jetzt noch in Neu-Ulm geordert wird“. Auch Neubestellungen seien „problemlos und ohne Risiko“. Der Abverkauf mit Rabatten solle im November starten.
Schlagworte Einkaufszentrum Hallmann Group Klemens Hallmann Möbelhaus Oliver Föst Opti Wohnwelt