Erfahren Sie alles zum Thema: Materialkonzept
Wenn Sie ein neues Ladenbaukonzept, einen Umbau oder eine Erweiterung Ihres Geschäfts planen, ist es wichtig darauf zu achten, dass die ausgewählten Materialien dem gewünschten Stil entsprechen und vor allem auch miteinander harmonieren oder einen gewünschten Kontrast ergeben. Das Zusammenstellen unterschiedlicher Materialien wird dabei als Materialkonzept bezeichnet und beschreibt den Auswahlprozess der unterschiedlichen Materialien.
Um die richtigen Materialien auszuwählen und diese optimal zu kombinieren, empfiehlt es sich, mit Materialcollagen zu arbeiten. Der Architekt oder Ladenbau trifft hierfür meist eine Vorauswahl unterschiedlicher Farben, Oberflächen und Qualität für die einzelnen Bereiche wie Boden, Wandfarbe, Tapete, Holzdekore und Pulverbeschichtung für den Innenausbau.
Im fortlaufenden Prozess werden die einzelnen Materialien nun nebeneinandergelegt, wie diese in der Kombination wirken, um daraus ein finales Materialkonzept zu erstellen. Meist werden die Materialien dafür auf großformatige Kartonplatten geklebt und als Dokumentation aufbewahrt.
Besonders für Laien ist es meist nur schwer vorstellbar, wie einzelne Materialien in der Kombination wirken. Das gilt vor allem, wenn nicht nur Wand und Boden ausgewählt werden muss, sondern auch der gesamte Innenausbau miteinander harmonieren soll. Eine Materialcollage hilft dabei, das gesamte Materialkonzept zu verstehen und zu überprüfen.
Eine weitere Hilfe können auch Probeanstriche oder im Computer erstellte Visualisierungen sein. Achten Sie aber besonders bei Computer-Simulationen darauf, dass die Farben auf einem Bildschirm oder auch einem Ausdruck in den seltensten Fällen farbverbindlich sind.
Ohne eine detaillierte Planung kann es schnell passieren, dass die Farben und Dekore der Ladeneinrichtung nicht zum gewählten Boden oder den Wänden passen. Meist fällt dies jedoch erst im Lauf der Montage oder dem fertig gebauten Laden auf. Nur mit großem Aufwand und zusätzlichen Kosten können dann noch einmal einzelne Komponenten verändert werden.
Bei einem Materialkonzept geht es vor allem darum, Sicherheit für die Entscheidung bei der Materialauswahl zu erhalten. Achten Sie immer darauf, dass Sie bei der Auswahl reale Materialien präsentiert bekommen und nicht Beispiele oder sogar nur Ausdrucke von Farben, Tapeten und Dekoren.
Ein Teil des Materialkonzepts ist immer auch eine Materialcollage. Hier sollten ebenfalls die korrekten Originalmuster zur Visualisierung verwendet werden. Ein Ausdruck einer Materialcollage ist in den seltensten Fällen farbverbindlich und kann Ihnen kein Gefühl für die Haptik der einzelnen Materialien geben.
Meist ist es die Auswahlmöglichkeit und die Qualität der Muster, die den Unterschied von Materialkonzepten ausmachen. Achten Sie darauf, dass Ihr Dienstleister nicht nur Muster einer bestimmten Firma präsentiert oder dies zumindest gut begründen kann. Oft ist das ein Zeichen von einer guten Kalkulation, die die Ihr Ladenbauer oder Architekt mit der Firma hat, die Ihnen aber in den seltensten Fällen einen direkten Vorteil verschafft.
Die Auswahl sollte auch in Ihren Augen Sinn ergeben und nicht nur Teil eines guten Storytellings sein. Denken Sie bei dem Materialkonzept an Ihre Kunden und überlegen Sie, wie dies bei Ihrer Hauptzielgruppe ankommt. Auch sollten Sie auf Individualität achten und sich wenn möglich, durch das Materialkonzept von Ihren Wettbewerbern differenzieren.
Wenn Sie von Beginn an mit einem Ladenbau-Unternehmen oder einem Architekten zusammenarbeiten, gehört das Materialkonzept in den meisten Fällen als Teil der Planungsleistung zur Gesamtkonzeption dazu.
Sollten Sie das Konzept für Ihr Geschäft selbst entwickeln, können Sie auch mit Mustern von Ihren Handwerkern ein eigenes Materialkonzept zusammenstellen. Hier kann es vorkommen, dass die Firmen Teile der Muster berechnen werden. Achten Sie jedoch darauf, dass diese den eigentlichen Materialwert nicht übersteigen.
Mit einem im Vorfeld erstellen Materialkonzept gewinnen Sie die Sicherheit, dass alle Materialien optimal gewählt werden und zusammenpassen. Bestehen Sie darauf, dass Sie eine zum Materialkonzept gehörende Collage vor Baubeginn ausgehändigt bekommen.
So haben Sie bei der Endabnahme die Möglichkeit, die einzelnen Oberflächen und Farben zu prüfen und im Streitfall einen Beweis für das vereinbarte Material. Wichtig ist auch, dass die vollständige Materialbezeichnung auf der Collage und in der Auftragsbestätigung aufgeführt wird.