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Nachhaltiger Ladenbau
Veröffentlicht von Storefitting.com am 18.05.2020 08:07 Teilen
Auf der EuroShop die im Februar 2020 zum zwanzigsten Mal in Düsseldorf veranstaltet wurde, war das Thema Nachhaltigkeit eines der absoluten Top-Themen. Eine Vielzahl der Aussteller im Bereich Ladenbau haben sich dieses Thema nicht nur auf die Fahne geschrieben, sondern spannende Lösungen für den Retail präsentiert.
Einzelhändler, die auf der Ausgabenseite beispielsweise durch die nachhaltige Verwendung von Energie oder Verpackungsmaterial Kosten einsparen, führen zumeist einen wirtschaftlich gesunden Betrieb.
Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprinzips handelt man bei der Bedürfnisbefriedigung der Beteiligten abgestimmt auf die natürliche Regenerationsfähigkeit aller beteiligten ökologischen Systeme. Im Klartext: Wer etwas aus einem System verbraucht, gibt etwas Systemerhaltendes zurück. Nachhaltiges Handeln wird demnach auch im Retail immer wichtiger und zu einem ökologischen wie auch ökonomischen Faktor.
Nachhaltiger Ladenbau & Ladendesign; Bildquelle: www.messe-duesseldorf.de ©Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann
Auf der EuroShop 2020 stand die Digitale Transformation deshalb auch im Hinblick auf größtmögliche Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Fokus.
Expertinnen wie Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereichs „Ladenbau + Entwicklung“ am EHI Retail Institute in Köln, sind der Überzeugung, dass bereits viele aktuelle Ansätze in puncto Ladenplanung und Ladenbau auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit fußen.
ökologisch bedenkliche Stoffe so weit wie möglich reduzieren
Claudia Hobert, Leiterin des Forschungsbereichs „Ladenbau + Entwicklung“ am EHI Retail Institute in Köln
Der Handel, so Horbert, habe sich zum Ziel gesetzt, ökologisch bedenkliche Stoffe so weit wie möglich zu reduzieren und durch weniger bedenkliche zu ersetzen. Die Verantwortlichen im Einzelhandel versuchen ohnehin schon seit Jahren in unterschiedlichen Unternehmensfeldern materialsparend zu agieren. Einerseits schont dies Umwelt und Ressourcen, andererseits natürlich auch den Geldbeutel.
Eine wichtige Rolle spielt die Nachhaltigkeit dabei für den Retail speziell bei einem Thema im Ladenbau – bei der Qualität. Hochwertige Ladeneinrichtung ist in der Regel lange haltbar.
Dadurch kann diese in einem Laden oder einem Geschäft lange gute Dienste leisten. Und sogar, wenn diese ausgetauscht wird, kann sie dank der nachhaltigen Haltbarkeit an andere Ladenbesitzer weiterverkauft werden. So entsteht eine bemerkenswerte Werterhaltungskette.
Neben der Haltbarkeit ist es auch die hochgradige Modularität bestimmter Ladeneinrichtungen und deren Kombinierbarkeit, welche die Nachhaltigkeit im Einzelhandel befeuern.
Zusätzlich zur nachhaltigen Verwendung der Ladeneinrichtung spielt bei den Trends die Energieeffizienz eine herausragende Rolle. Speziell dadurch, dass Kosteneinsparungen im Energiemanagement in die laufende Kostenbilanz einfließen, kann sich jede hier getroffene Kostenoptimierung langfristig bezahlt machen. Laut Claudia Horbert ist dabei vor allem der Lebensmittelhandel aktuell besonders nachhaltig aufgestellt.
Schon heute ist das Energiemanagement im Einzelhandel zu rund 50 % auf Nachhaltigkeit getrimmt. „In fast 50 % der Lebensmittelfilialen kommen klimaschonende Kältemittel zum Einsatz“, sagt Benjamin Chini, Projektleiter im Forschungsbereich Energiemanagement am EHI Retail Institute.
Er fügt hinzu, dass im Lebensmitteleinzelhandel mehr als 50 % der Kühlregale aus Energieeffizienzgründen mit Türen ausgestattet seien. Nachhaltige Energiewirtschaft werde auch beim Thema Beleuchtung an den Tag gelegt. Der Trend, Handelsfilialen mit LED-Lichtern zu beleuchten, sei laut Chini bei mittlerweile mehr als der Hälfte aller Geschäfte angekommen.
Bei Neubauten und Sanierungen von Läden und Geschäften wird aktuell vielfach auf intelligente Steuerungssysteme gesetzt. Diese können je nach Tageszeit, Lichteinfall, Umgebungstemperatur oder anderen Faktoren wie Beleuchtung, die Klimaanlage, die Heizung, die Kältetechnik sowie auch die Lüftung regeln. Ein Pluspunkt bei diesem Nachhaltigkeitstrend: Er spart nicht nur Geld durch den geringeren Energieverbrauch, der Einbau der Steuerung ist einfach zu erledigen und finanziell leicht zu stemmen.
Nachhaltigkeit liegt im Trend. Aber wie sehen Experten die Zukunft? Benjamin Chini meint dazu, dass durch die digitalen Möglichkeiten der Datenverarbeitung mehr Transparenz in die Prozesse der globalen Liefer-, Produktions- und Logistikprozesse Einzug halten könnten.
Die Klimadebatte, trotz der Corona-Pandemie gerade voll im Gang, sorge dafür, dass Unternehmen dieses Thema nicht mehr ignorieren können. Transparenz pur. Angetrieben durch gesellschaftlichen Druck oder durch „ehrliches“ Umweltbewusstsein, würden mittlerweile viele Unternehmen in den eigenen Reihen (auch bei Lieferanten) für Nachhaltigkeit sorgen.
Dabei schließe Nachhaltigkeit im Sortiment Gewinnorientierung nicht aus. Im Gegenteil: Schon heute prognostizieren Experten, dass die Kosten durch Umwelt- und Klimaschäden die Preise für Waren, Transporte und Dienstleistungen nach oben schießen lassen könnten. Hier nicht zuletzt durch nachhaltiges Agieren präventiv vorzubeugen, erscheint ökologisch wie auch ökonomisch durchaus sinnvoll.
Intelligente Steuerungssysteme können im Ladenbau besonders in elektrifizierten Elementen und der Klimatechnik eingesetzt werden. Diese können je nach Tageszeit, Lichteinfall, Umgebungstemperatur oder anderen Faktoren wie Beleuchtung, die Klimaanlage, die Heizung, die Kältetechnik sowie auch die Lüftung regeln.
Nachhaltigkeit ist kein wirklich wissenschaftlich definierter Begriff. Für viele bedeutete es beispielsweise eine klimaneutrale Produktion. Das also bei der Produktion eines Produkts die Menge der klimaschädlichen Stoffe und Gase nicht erhört werden – also neutral bleiben. Wie nützlich ein solches Produkt wirklich für die Umwelt ist hängt auch davon ab, ob das Unternehmen die “Klimaneutralität” durch eine Kompensation oder die Umstellung des Produktionsprozesses erzielt.
Die Konzepte und Strategien der Einzelhändler müssen sich aktuell schnell anpassen können um auf Wettbewerber oder neue Trends reagieren zu können. So kann eine Modeboutique für Damen beispielsweise zusätzlich Dekoration, Kosmetik oder Spezialitäten aus dem Lebensmittelbereich anbieten. Kann der Shopbetreiber in diesem Fall auf eine flexible und modulare Ladeneinrichtung zurückgreifen, die eine stufenlose Regalierung oder verstellbare Tiefen und Breiten der Regalfacheinteilung ermöglicht, spart er nicht nur Investitionskosten für neue Regale sondern schont die Umwelt da keine neuen Materialien angeschafft werden müssen.
Schlagworte EHI Retail Institute Energieeffizienz Euroshop Nachhaltigkeit Sanierung
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