Raumakustik

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Betrachtet man ein Gebäude im bauphysikalischen Sinne lässt sich die Akustik in verschiedene Betrachtungsweisen gliedern. So gibt es unter anderem die physikalische Akustik, die technische Akustik, die Raumakustik und die Bauakustik. 

Was ist Bauakustik?

Die Bauakustik beschreibt die physikalische Ausbreitung von Schall innerhalb eines Gebäudes. Das Ziel des Bauakustik ist stets der Schutz der Privatsphäre vor akustischen Belästigungen. Hierfür ist die Betrachtung der Trennbauteile einzelner Räume oder Einheiten nötig.

In einem Gebäude gibt es verschiedene Bauteile, die für die akustische Betrachtung relevant sind. So sind Wände und Türen für die Übertragung des Luftschalls aus anderen Räumen relevant. Decken können Luft- und Trittschall übertragen und Haustechnische Anlagen sind auf Luftschall und Körperschall hin zu optimieren. 

Ebenso spielen beim Schutz gegen Außenlärm Fenster, Fassade, Außenbauteile sowie die Raumplanung eine wichtige Rolle. Anforderungen und Regelungen zum Schallschutz im Hochbau sind in der DIN4109 niedergeschrieben. 

Was ist Raumakustik? 

Die Raumakustik hingegen beschreibt die räumlichen Eigenschaften eines Raumes und hat eine gute Hörsamkeit sowie die akustische Behaglichkeit zum Ziel. Zur Steuerung der Raumakustik sind die Raumoberflächen heranzuziehen, welche einen Nachhall erzeugen.

Ebenso sind Trennbauteile zu betrachten, da sie Störgeräusche aus anderen Räumen übertragen können. In der Raumakustik geht es stets darum eine, den Anforderungen des Raumes entsprechende Nachhallzeit, einzuhalten oder zu erzeugen. Sie entscheidet über die akustische Behaglichkeit eines Raumes.  

Wie kann man die Akustik in einem Raum verbessern?

Je nachdem ob Sie einen Verkaufsraum oder einen Konferenzraum konzipieren, sind die Anforderungen und damit verbunden die SOLL-Nachhallzeiten unterschiedlich. Im Verkaufsraum ist eine Sprachverständlichkeit auf kurze Distanz zu ermöglichen, in Konferenzräumen hingegen über lange Distanz.

Regelungen zur Raumakustik bzw. zur Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen sind in der DIN18041 zusammengefasst. Hier sind auch die unterschiedlichen Soll Nachhallzeiten für gute Sprachverständlichkeit aufgelistet. 

Die zu berücksichtigenden Einflussgrößen bei der akustischen Planung eines Raumes sind 

  • Form und Größe des Raumes
  • Schallabsorption - Nachhallzeit
  • Auswahl und Anordnung der schallabsorbierenden und reflektierenden Flächen
  • bauseitige Störgeräusche sowie Störgeräusche aus Betrieb und Publikum (A - bewerteter Gesamtstörschalldruckpegel)

Was absorbiert Schall am besten?

Schallwellen breiten sich in geometrischer Form aus und werden von einem Gegenstand je nach dessen Größe und Form in bestimmten Winkeln reflektiert. Trifft der Schall auf eine Fläche z.B. eine Wand, gilt Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Möchte man also eine breite Streuung des Schalls erzeugen eignen sich besonders konvex gekrümmte Oberflächen.

Konkav gekrümmte Oberflächen hingegen fokussieren den einfallenden Schall. Diesen Effekt kann man in sehr großen Räumen, zur Erzeugung eines diffusen Schallfeldes nutzen. Die Intensität der reflektierten Welle hängt vom Material der reflektierenden Quelle und dessen Schallabsorptionsgrad.

Schallabsorptionsgrad

Beim Schallabsorptionsgrad unterscheidet man zwischen sogenannten schallharten Materialien wie Marmor oder Parkett. Schallharte Materialien reflektieren Schall. Schallweiche Materialien wie Baumwolle sind offenporig und absorbieren Schall.  

Was nimmt den Schall aus dem Raum?

Zur Absorption von Schall eignen sich verschiedene Materialien und Möglichkeiten. Schallabsorption beruht auf der Umwandlung von Schallenergie in Wärme.

Poröse Absorber

Materialien, die zur Verbesserung der Raumakustik eingesetzt werden sollen, benötigen also zugängliche (offene) Luftporen. Solche Materialien werden als poröse Absorber bezeichnet und sind z.B. offenzellige Schäume, Mineralwolle, Holzfaserprodukte oder Textilien. Diese kommen in Form von Deckensegeln, Platten oder Wandabsorbern zum Einsatz.

Resonanz-/Lochplattenabsorber

Aufwendigere Methoden zur Schallabsorption sind der Einsatz von Plattenschwingern, die in Resonanz schwingen und so den Schall absorbieren oder Lochplattenabsorbern, die meistens an der Decke befestigt werden.

Lochabsorber sind eher unter dem Begriff Gipskarton - Lochplatte oder Akustikplatte bekannt. Sie werden mit einem gewissen Abstand zur Decke befestigt, der Schall dringt durch die Löcher hindurch und wird durch ein dahinter befindliches Akustikvlies oder einen porösen Absorber “geschluckt”. 

Mikroperforierte Oberflächen

Moderne aber dafür auch kostenintensive Lösungen stellen mikroperforierte Folien oder Platten dar. Diese sind mit kleinsten Löchern ausgestattet. Durch turbulente Strömung der Luft in diesen Löchern wird der Schall durch Reibung in Wärme umgewandelt. Der Vorteil dieser Materialien liegt darin, dass sie transparent sind.