Trockenbau

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Trockenbau im Ladenbau und Messebau – Bild #1075973472 © Sinenkiy – iStock.com

Was versteht man unter Trockenbau?

Als Trockenbau bezeichnet man die Errichtung nicht tragender Bauteile. Im Fälle von Trockenbauwänden fungieren diese Bauteile raumbegrenzend. Es können aber auch Decken und Wandabschnitte mit Trockenbau bekleidet werden, halbhohe Wände oder sogar Möbel gebaut werden.

Traditionell werden Trockenbauteile aus Halbzeugen gefertigt und bestehen aus Trockenbauplatten, meist auf Gipsbasis, einem Ständerwerk aus Metall, Dämmung, sowie Verbindungsmitteln und einer Gipsspachtelung zur Schließung der Plattenstöße und Löcher der Verbindungsmittel. 

Trockenbauarbeiten gehören zum Ausbau eines Gebäudes und fallen unter die Leichtbauweise. Im Gegensatz zur Massivbauweise ist der Trockenbau wesentlich flexibler was die Gestaltungsmöglichkeiten angeht und individuell auf bauphysikalische Anforderungen anpassbar. 

Welche Arbeiten gehören zum Trockenbau?

Decken

Zum Trockenbau gehören Deckenbekleidungen und abgehängte Decken. Deckenbekleidungen werden direkt auf einer Unterkonstruktion befestigt und meist zur optischen Kaschierung der Rohdecke oder zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften eines Raumes eingesetzt.

Abgehängte Decken werden an Abhängern montiert. Sie können die Anforderungen des Brandschutzes erfüllen und eine Installationsebene bilden. Hinter abgehängten Decken werden vor allem Be- und Entlüftungssysteme oder Elektroleitungen verlegt.

Wände

Wände in Trockenbauweise sind individuell auf die Anforderungen des Raumes einstellbar. Je nach Einsatzgebiet kommen Gipsplatten mit unterschiedlichen Konstruktionen, Eigenschaften und Zusammensetzungen zum Einsatz.

So können selbst Feuchträumen mit Hilfe von imprägnierten Gipskartonplatten oder speziellen Feuchtraumplatten (meist grüne Oberfläche) realisiert werden. Feuerschutzplatten bieten besondere Brandschutzeigenschaften und mit speziellen Akustikplatten werden hohe Schalldämmwerte erzielt.  

Ein sehr verbreitetes Einsatzgebiet von Trockenbau sind Vorsatzelemente im Badezimmer bzw. WC- Trennwände. 

Selbst Wohnungstrennwände können mit entsprechender Einlage und Konstruktion mit Trockenbau gebaut werden. 

Durch das Schlitzen der Platten kann man selbst Rundungen für repräsentative öffentliche Bereiche wie Foyers ohne großen Aufwand realisieren. 

Böden

Hohlraum- bzw. Doppelböden zählen ebenfalls zum Trockenbau und ermöglichen zahlreiche Installationsmöglichkeiten für die Technische Gebäude Ausrüstung im Boden. Der Unterschied hierbei besteht in der Revisionierbarkeit.

Während der Hohlraumboden aus einer nahezu geschlossenen Tragschicht auf einer Unterkonstruktion besteht, werden beim Doppelböden viele einzelne Platten verlegt, die eine größtmögliche Variabilität erzeugen. 

Was kostet der qm Trockenbau?

Der Preis für einen Quadratmeter Trockenbau hängt von den geforderten Eigenschaften des Bauteils sowie vom Preisgefüge des Ortes, an welchem gebaut wird, ab. So kann man für eine Trockenbauwand ohne Anforderungen in der Mitte Deutschlands ca. 50 Euro pro Quadratmeter kalkulieren, während der Preis für eine Wand, die hohen Schall- und Brandschutzanforderungen erfüllen muss, auch mehrere hundert Euro pro Quadratmeter betragen kann. 

Ist Trockenbau Meisterpflichtig?

Mit der Aufnahme der DIN 18340 in die Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen der VOB Teil C gilt der Trockenbau seit 2006 bauvertragsrechtlich als eigenständiges Gewerk.  Zur Ausübung des Trockenbauers oder zur Eröffnung eines Trockenbaubetriebs besteht derzeit keine Meisterpflicht. Eine Gewerbeanmeldung ist ausreichend.